Wegwarte (Cichorium intybus L.)

Die Pflanze aus der Familie der Korbblütengewächse blüht von Juni bis Oktober ununterbrochen und ist besonders auf schweren z.B. Lehmböden an Wegesrändern (daher stammt sicher auch ihr deutscher Name), Weiden und Bahndämmen in Gesellschaft mit anderen Wildpfanzen zu finden.

Die meist himmelblau leuchtenden Blüten grüßen freudig selbst den botanisch nicht interessierten Zeitgenossen. 

Im Leipziger Land findet man die Wegwarte an Wegen und Wiesen am Rande des Auenwaldes. Das hier verwendete Foto wurde in der Nähe des Cosputener Sees aufgenommen.

Die Wegwarte ist eine sehr „alte“ Heilpflanze, das heißt es gibt umfangreiche und bereits sehr frühe Zeugnisse, die bis zurück in das alte Ägypten reichen.

Der milchige Saft der Pflanze (Kraut und Wurzel finden therapeutische Verwendung) enthält eine Reihe Gerb- und Bitterstoffe, sowie Cholin und Inulin. 

Von der „Pflanze des Monats August“ wissen wir, dass Bitterstoffe die Verdauung anregen, den Gallensaft zum fließen bringen.

Die Pflanze als Extrakt in den verschiedensten Formen der Verarbeitung oder als Tee verschafft Linderung bei Magen-, Galle- und Leberbeschwerden sowie bei Blähungen, Leibschmerzen und Völlegefühl, außerdem regt die Cichorie den Appetit an.

Viele ältere Menschen kennen den botanischen Namen noch aus schlechten Zeiten, als man Kaffeeersatz kurz und abwertend einfach nur als Cichorie bezeichnete. Die Wurzel wurde des bitteren Geschmackes wegen „Kaffee“-Sorten aus Getreide beigemengt. Aus therapeutischer Sicht ist dieses Getränk für Menschen mit Verdauungsbeschwerden deshalb sehr zu empfehlen.

Ebenfalls sehr zu empfehlen ist der Verzehr der Schwester der Wegwart der Endivie (Cichorium endivia), die uns auf guten Märkten angeboten und als Salat zubereitet wird.